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Sonntag, den 25.8. 2019

 

Die Rekonstruktion der Lackierung eines Ballot L5/8 "Indianapolis" (1919) mit originalgetreuen Materialien und Arbeitstechniken

photos: The REVS Institute  / theoldmotor.com

Der Ballot L5/8 Rennwagen aus der Sammlung Miles Collier wurde beim Concours Chantilly Arts & Elegance mit dem Klassensieg in der Gruppe "Ballot 100th Century / Race car" ausgezeichnet.  Auch beim diesjährigen Concours d' Elegance in Pebble Beach erhielt der Wagen mit der Tony Human Trophy einen der begehrten Sonderpreise.

 

Die akribische Restaurierung von Technik und Karosserie dieses Fahrzeuges mit Indianapolis-Renngeschichte wurde von meinen englischen Kollegen Eddie Berrisford und Mike Riley ausgeführt. Ihre aussergewöhnliche Arbeit konnten wir durch eine authentischen Pinsellackierung mit ölbasierten Materialien sowie die originalgetreu rekonstruierte Innenausstattung abrunden, die ich zusammen mit dem Team des REVS-Institutes ausarbeiten durfte.

lesen Sie hier den gesamten Artikel aus der REVS Library (Autor: David Santiago)


 

Meine Doktorarbeit 

"Kutschenlack, Asphaltschwarz und Nitroglanz"

wurde von der Society of Automotive Historians 

mit dem Nicholas-Joseph Cugnot Award 2019 ausgezeichnet!

Das Buch ist erschienen  im Karren-Verlag und kann direkt bestellt werden bei unserem Vertriebspartner Delius Klasing.

Rezensionen aus der internationalen Presse finden Sie hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach der schönen Signierstunde auf der Techno Classica 2019 möchte ich noch einmal allen Unterstützern dieser Arbeit von ganzem Herzen Danke sagen, ganz besonders natürlich meinem Doktorvater, Professor Volker Schaible, der sich zusammen mit mir an dieses besondere Thema gewagt und die Arbeit immer mit Rat und Tat gefördert hat.

Dasselbe gilt für Tom van Endert, meinem Verleger, ohne dessen Geduld und Kreativität das  Buch sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

 Ausserdem herzlichen Dank für das vielfältige, positive Feedback meiner Leser !

 

Der nächste Schritt wird nun eine englisch-sprachige Ausgabe sein, die wir derzeit vorbereiten.

 

 

Darüber hinaus haben wertvolle Hilfe geleistet:

 

Joachim Ade, Archiv & Bibliothek Deutsches Museum München, Archiv Adam Opel AG, Archive der Daimler AG, Archiv Skoda SA, Dr. Berndt Bergk, Ernst-Peter Berresheim, Eddie Berrisford, Michael Bock, The Brooklands Society Archives, Michael Bross, Brice Chalançon, Cité de l’ Automobile  - Musée National Collection Schlumpf, Miles Collier, Lionel Decrey, Mario De Rosa, Peter Deuschle, Peter Diehl, Dieter Dressel, Günter Engelen, Thomas Erdmann, Stefan Felber, Scott George, Alexandra Gerhardy, Martin Geuting, Dr. Alfred Gottwaldt, René Große, Thomas Grüner, Manfred Grunert, Dagmar Haarhaus, Jay Hart, Angela Hausstätter, Sven Heering, Historisches Archiv der Adam Opel AG, Historisches Archiv der Audi AG, Historisches Archiv der Dr. h. c. ing. Porsche AG, Ulrich Hoffmann, Ralf Hornung, Dr. Fritz-Joachim Hüther, Dr. Eberhard Jägers, Dr. Elisabeth Jägers, Jaguar Heritage Trust, Dr. Christian Jenny, Dirk Johae, Roland Jordi, Bernhard Kaluza, Ernst-Ludwig Karg, Richard Keller, Markus Kern, Uschi Kettenmann, Sean Kiernan, Prof. Dr.  Peter Kirchberg, Christian Knecht, Ivana Kopeca, Dr. L. Kopecy, Dr. Monika Kopplin, Metin Kuyuncu, Lackmuseum Münster, Dieter Landenberger, The Louwman Museum, Holger Merten, Doris Meyna, Silke Meissenburg, Prof. Dr. Kurt Möser, Doug Nye, Hagen Nyncke, Joachim Ohlinger, Heiner Placke, Dr. Hans-Günter Poersch-Panke, Ulrich Poth, Raffay Autochronik, Dr. Arjan van Rooij, Daniel Rubin, Scheringianum / Archiv der Schering AG, Thorsten Schlatmann, Dr. Fred Simeone, Rainer Simons, Robert Schramm, Jens Staben, Thomas Stebich, Dr. Heinrich Stolzenbach, Jens Strobel, Dr. Monika Tatzkow, Technisches Nationalmuseum Prag, Heike Thöne, Eva Ticova, Mark Vargas, Michael Velebny, Verkehrswesen-Seminar der TU Berlin, Prof. Dr. Martin Viessmann, Ande Votteler, Rolf Wagner, Martin Waltz, Dr. Karin Weber, Julian Westpfahl, Gordon Werneburg, Dr. Bernd Wiersch, Thomas Wirth, Peter Zelm,    -  und viele mehr!

 

 

 

 

Zu diesem Buch:

 

 Hat Henry Ford tatsächlich den Nitrolack erfunden? Wie wurden Fahrzeuge mit dem Pinsel lackiert und was haben Heringe mit Autos zu tun?

 

Antworten darauf gibt

"Kutschenlack, Asphaltschwarz und Nitroglanz",

 

wie auch zu allen anderen Grundlagen von  historischen Fahrzeuglackierungen. Mit diesem Buch werden die Forschungsergebnisse meiner Dissertation nun für jeden Interessierten verfügbar.

 

Der Schwerpunkt der umfassenden Zusammenstellung liegt auf  Materialien der automobilen Anfangszeit, wie ölbasierten Kutschenlacken, Asphalt-, Nitrozellulose- und Kunstharzbeschichtungen. Gleichzeitig kommen aber auch "modernere" Formulierungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert zur Sprache, wie beispielsweise Thermoplastische Acryllacke oder die Entwicklung von chemisch vernetzenden 2-Komponenten-Systemen. Mit mehr als 300 Abbildungen, ausführlich durch Quellen belegt und in einer auch für Nicht-Chemiker verständlichen Sprache werden unter anderem folgende Aspekte fundiert behandelt:

 

-     Die Kutsche wird "automobil":  Pinsellackierungen mit Materialien auf Leinöl-Basis und ihre

Weiterentwicklung.

-     "As long as it is black":  neue Lackiertechniken für die industrielle Fertigung.

-     Kriegslacke und Ersatzmaterialien:  Fahrzeugbeschichtungen im I. Weltkrieg.

-     Du Pont DUCO:  Nitrozelluloselacke, - eine technische Revolution.

-     Die ersten Kunstharze und daraus entwickelte Neuerungen in der Beschichtungstechnik.

-     Die Auswirkungen des II. Weltkrieges auf die Fahrzeuglackierung.

-     Neue Materialsysteme und Lackierverfahren in der Nachkriegszeit.

-     Fischsilber- und Metalleffektlacke.

-     viele Details zur Lackiertechnik der frühen Volkswagen-, Porsche- und Jaguar-Modelle.

-     "Farbmoden" bei Motorfahrzeugen in verschiedenen Epochen und Nationen.

-     Die Farbe der Geschwindigkeit: Lackierungen im Motorsport, speziell auch der "Silberpfeil" Rennwagen.

-     Die Entwicklung von Farbnormungs-Systemen für Fahrzeuge.

-     Historische Werkzeuge, Methoden und Anlagen zur handwerklichen und industriellen Verarbeitung von

Fahrzeuglacken.

-     Herstellungsverfahren und chemische Zusammensetzung von historischen Beschichtungssystemen.

 

Das detaillierte Inhaltsverzeichnis zum Download finden Sie hier.


Dienstag, den 22. 8. 2017

 

Farbliches Angleichen von Teppichen

Ein immer wiederkehrendes Problem ist die Auswahl von authentischen und farblich stimmigen Teppichen für historische Fahrzeuge. So sind die hier häufig verwendeten hochwertigen Wollqualitäten mit Sisalrücken (ohne rückseitige Gummi- oder Kunststoffbeschichtung) heute nur noch über wenige Lieferanten und in einer begrenzten Anzahl von Tönen erhältlich.

Darum habe ich ein Verfahren entwickelt, mit dem solche Teppiche in einem gewissen Rahmen „getönt“ und so im Farbton angepasst werden können. Die verwendeten Lasuren sind dem Wollmaterial entsprechend lichtecht und abriebfest, ausserdem beeinflussen sie nicht die weiche Haptik der Fasern.

Heller graubeiger Wollteppich wurde nach einer Fusstütze aus dem Wagen (rechts oben) farblich an das Originalmaterial in einem Rolls Royce Silver Shadow angeglichen (1- ungetönt, 2 - getönt).

Auf diese Weise kann ein Teppich zwar nicht komplett „umgefärbt“ oder heller gemacht werden, die Behandlung ermöglicht aber ein Abdunkeln um ein bis zwei Töne sowie das gleichzeitige  Anpassen entsprechender „Farbstiche“.  Damit ist in vielen Fällen auch ein unauffälliger partieller Ersatz von Belägen möglich und noch gut erhaltene Bereiche von vorhandenem Teppich können beibehalten werden.


Donnerstag, den 14. 7. 2017

 

Debut beim Goodwood Festival of Speed

Foto: Wouter Melissen, mit freundlicher Erlaubnis von Ultimate Carpage

Nach einer besonders detailgetreuen Restaurierung in England ist diese einzigartige Ikone der Renngeschichte wieder back on the track.

Die in meiner Dissertation erarbeiteten Erkenntnisse zu Materialien und Ausführung der ursprünglichen Lackierung von Silberpfeil-Rennwagen in den 1930er Jahren und weiterführende Recherchen zur Beschichtung von Fahrzeugen der Serie W125 konnte ich in diesem Projekt für die authentische Rekonstruktion der Karosseriebeschichtung verwenden.

Bei diesem Fahrzeug ist zum ersten Mal der von Omnia entwickelte, besonders fein pigmentierte Nitrozellulose-Metalliclack eingesetzt worden (s. Beitrag vom 21. 2. 2017).  Dadurch erhielten die Oberflächen eine für diesen Fahrzeugtyp stimmige, gleichmässig-silberfarbene und leicht matte Oberfläche ohne verfälschenden Klarlacküberzug.  Gleichzeitig wurde beim Aufbau des Untergrundes, den Lackaufträgen und der Gesamtschichtdicke auf eine historisch passende Ausführung geachtet, so dass der Wagen nun bei seinen Einsätzen eine originalgetreue Gebrauchspatina ausbilden kann.

Debut at Goodwood Festival of Speed

 

After a meticulous restoration in the UK this unique icon of race history is back on the track!

 

In my doctorate I was able to scientifically examine and analyze several original paint fragments of Mercedes-Benz „Silver Arrow“ racecars from the 1930ies. The results of this research plus further investigation on the coating technique historically used for the Mercedes-Benz models W125 now enabled the particularly accurate reconstruction of this car's body paint and surfaces.

 

Here for the first time a very finely pigmented metallic nitrocellulose was used, which has been developed by Omnia, following historic formulations. This material provides a coherent, evenly-silver and slightly matte surface without disturbing clear coat, typical for these cars during their time of normal use. At the same time an authentically colored basecoat, correct allover thickness of the coating and suitable application techniques were observed. Thus the car (which will be kept in responsible operation) can develop a natural patina following its appearance in the 1930ies.

 

(photo on top of the article: ©Wouter Melissen, with kind permission of Ultimate Carpage)  

 


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